360 Grad

Vorwort

Die Bilder hier haben derzeit alle ein Breite von 8192 Pixeln. Das ist für viele Mobilgeräte ein Problem.

Mögliche Lösungen wären:

  • alle Bilder kleiner als 4096x4096 pixel skalieren
    • dadurch gehen eine menge Details Verloren, die dann auch auf den kräftigeren Rechnern fehlen
  • irgendwas mit Tiles machen
  • ein anderes JS Library für den Viewer verwenden
    • das wiederum gefällt mir auch nicht, da die besseren Viewer um ein vielfaches mehr Abhängigkeiten haben und dies ein minimalistisches Blog bleiben soll (Wordpress ist ja nicht umsonst rausgeflogen)

Damit will ich sagen: Mir sind die Probleme bei der Anzeige dieses Posts auf Mobilgeräten durchaus bekannt.
Daran etwas zu ändern würde aber in eine ziemliche Bastelei an den Bildern ausarten und ich müsste obendrein noch drauf achten, dass die Metadaten in den Bildern, die das 360° Panorama erst möglich machen, weiterhin stimmig bleiben.
Die Bilder gibt es aber auch alle bei Google zu sehen.
Wer mobil unterwegs ist, befindet sich vermutlich sowieso mit einem Bein im Google Universum und stört sich nicht groß an dieser Umleitung.

Worum es geht

Seit einiger Zeit bin ich dabei 360 Panoramas zu stitchen. Ich finde das irgendwie entspannend.

Nebenbei hat es den schönen Effekt, dass ich mit einem set von Bildern wirklich die Stimmung eine Szene einfangen kann. Ich bin gerne draußen unterwegs und so kommt meistens so, dass ich kein wirkliches Motiv habe (wie ein bestimmtes Gebäude, einen Gegenstand, oder igitt eine Person), das ich einfangen will, sondern eher den Eindruck einer ganzen Umgebung.

Hier also zum ersten Werk

An dieses Bild bin ich völlig unvorbereitet ran gegangen. Es entstand am 26.11.2017 bei einsetzender Dämmerung.
Das war ein Problem. Aber dazu später mehr.
Da ich nicht wusste, welchen Winkel eine einzelne Aufnahme abdecken würde aber gleich eine komplizierte HDR Reihe schießen wollte, brauchte ich am Ende fast 45 Minuten, bis ich alle Bilder hatte die ich meinte zu brauchen. Währenddessen hatten sich die Lichtverhältnisse stark verändert.
So ließen sich die Bilder nicht mehr ohne Weiteres in HDR wandeln und auch das Stitching wurde zum Problem.
Ich war mit einer viel hilft viel Einstellung an die Sache herangegangen und hatte über acht Einzelaufnahmen mit Belichtungsreihen, die ich kombinieren wollte.
Das ist bei einem Blickwinkel von über 140° völliger Unsinn.
Die nötige Abschätzung der Objektivparameter ist niemals so exakt, dass die Bilder in allen Bereichen 100% Deckungsgleich werden. Durch die Masse an Bildern und den großen Blickwinkel überlappten sich aber immer bis zu 4 Bilder, die der Stichter einfach nicht übereinander bringen wollte. Erst durch Zufall, als ich die Bilder auf vier Reihen begrenzte, um für einen Test ein schnelleres Resultat zu bekommen wurde es besser.

Seit dem weiß ich: Zu viel Überlappung ist nicht gut.

Weitere Probleme bekam ich noch, weil nicht die Linse im Zentrum der Bilder steht, sondern die Mittelachse des Stativs. Bei nahe stehenden Objekten gibt es dadurch starke Verschiebungen der dadurch verdeckten Objekte im Hintergrund.

Dazu kamen dann noch die Verfärbungen durch die langsam voran schreitende Dämmerung. Es war ein Spaß.
Die letzten Bilder schoss ich mehr oder weniger in der Finsternis mit Langzeitbelichtung. Sehen konnte man nichts mehr.


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Position auf Google Maps

Es wird sicher auffallen, das sowohl am Boden als auch beim Himmel ein gähnendes schwarzes Loch klaffen. In späteren Aufnahmen habe ich zumindest das Problem mit dem Himmel lösen können, da sich eine weitere senkrecht nach oben gerichtete Aufnahme überraschend einfach einfügen lässt.
Zusätzlich hilft sie durch Überlappungen von höheren Objekten im Panorama sogar dabei, die verbleibenden Aufnahmen in ihrer Position zu stabilisieren, da sie meist Überlappungen mit allen anderen Bildern hat.
Beim Boden ist es ein anderes Problem: Da stehe ich. Da steht das Stativ. Da stehen andere Dinge die ich so bei mir habe.
Um da noch ein Bild hin zu bekommen, müsste ich mir die Stelle merken und dann die Kamera mit dem Einbeinstativ möglichst exakt über diese Position halten. Vielleicht probiere ich das irgendwann auch mal.

Auf zum Dom!

Was nimmt man, wenn man den Anspruch hat, etwas abzulichten womit sich die lokalen Betrachter auch identifizieren können? Natürlich den Dom.
Vermutlich das meist abgelichtetste Bauwerk in Magdeburg. Aber wie setzt man sich dann noch von all den anderen Aufnahmen ab, wenn vermutlich jeder Magdeburg irgendwo auf dem Telefon noch eigene Bilder vom Dom mit sich rumschleppt?
Um mir das stitchen zu erleichten, entschied ich mich für eine Nachtaufnahme, damit möglichst wenig bewegliche Objekte durch den aufzunehmenden Bereich wuseln.
Das nebenbei ist bei 360° Aufnahmen, die aus mehreren Bildern bestehen immer ein Problem. Wo man mit normalen Bildern immer noch durch die Wahl des Blickwinkels störende Objekte entfernen kann, ist dieses bei 360° Panoramas nicht mehr möglich. Alles was da ist, ist auch im Bild.
Bei den richtigen 360° Kameras, die die ganze Szene in einem Bild aufnehmen auch immer man selbst.
Was ich als eingefleischter Selfiefan natürlich so richtig toll finde.

Zurück zum Thema: Ich hetzte also am 30.11.2017 kurz nach Mitternacht zum Dom und versuchte in möglichst kurzer Zeit Aufnahmen für mein Dombild zu bekommen, nicht zuletzt weil es auch ziemlich kalt war.
Beim letzten Bild durfte ich dann extra noch ein paar Minuten warten, weil ein junges paar sich dazu entschlossen hatte, nicht nur den Domplatz einmal mit dem Auto umrunden zu müssen, sondern dann auch noch einmal diagonal über den Domplatz wenige Meter an mir vorbei gehen zu müssen.
Auch bei diesem Bild habe ich die abschließende Aufnahme des Himmels leider vergessen. Das sollte sich später als besonders ärgerlich erweisen, da sich aufgrund der schieren Größe des Doms der obere Rand nicht mehr grade beschneiden ließ.
Hätte ich versucht den Rand so zu beschneiden, dass sich in der Projektion oben wenigstens das unschöne, aber wenigstens runde, schwarze Loch ergibt, hätte ich dem Dom seine Spitze kappen müssen.
Daher musste ich höher abschneiden und habe jetzt ein schwarzes Loch mit Spitzen dran.
wunderschön


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Position auf Google Maps

Die matschige Südspitze

Als nächstes Motiv hatte ich mir die Südspitze des Stadtpark Rothehorn ausgesucht. Auch hierbei hatte ich wieder im Hinterkopf ein Motiv zu wählen, dass die meisten Betrachter kennen würden. Auch hier wiederum ein Motiv, das tagsüber geradezu von Menschen überrannt wird und ohne Menschen deshalb nur des Nachts fotografiert werden kann.
Frei nach irgendwas läuft immer schief, hatte ich diesmal zwar zum ersten mal auch den Himmel aufgenommen, so dass man nicht beim Blick nach oben sofort an eine Kante stößt, dafür hatte ich aber die Blende von vorherigen Aufnahmen noch auf 5.6 stehen. Da ich ein rein mechanisches Objektiv verwendete, konnte mich die Kamera nicht vor dieser Dummheit warnen. Auch dass ich für jedes Bild fast 20 Sekunden belichten musste, um bei erträglich niedriger Lichtempfindlichkeit nicht noch mehr Rauschen ins Bild zu bekommen, brachte mich nicht darauf, dass hier etwas nicht simmte.
Wenigstens richtig matschig konnte es nicht sein. Dazu war es in dieser Nacht (01.11.2017) erheblich zu kalt und der Boden war gefroren.
Wäre mir der Patzer mit der Blende eher aufgefallen, hätte ich vielleicht ein klareres Bild bekommen und die Sterne hätten keine Spuren gezogen.
Nur so nebenbei: Sternspuren sind beim Stitchen eine ganz tollte Sache. Besonders wenn sie im nächsten Bild schon an einer ganz anderen Stelle sind.


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Position auf Google Maps

Der schwarze Krüger

Oder auch: Endlich mal was Einfaches

Dieses Bild entstand auf einer Radtour am 11.03.2018. Wohlige -13°C garantierten mir die Abwesenheit von Menschen.
Jedenfalls bis auf die paar wenigen, die am Wochenende mit dem SUV ins Hinterland fahren und dort nach einer Rechtfertigung suchen, warum sie ein derartig unsinniges Kfz erworben haben.
Der schwarze Krüger ist vermutlich nicht der ganz korrekte Titel, da damit wohl eher ein unscheinbarer Tümpel zwischen den Bäumen weiter hinten im Bild bezeichnet wird. Ansonsten gibt es in diesem Bild eher nichts interessantes. Mir gefielen einfach die Lichtverhältnisse.
Ich musste feststellen, dass diese beim Stitchen eher zu einem Problem werden würden, denn bei halbwegs klarem Wetter lässt es sich bei 360° Panoramas nicht vermeiden, das irgendwo im Bild auch die Sonne zu sehen ist. Diese stand schon recht tief über dem Horizont.
Wo wir gerade bei Horizont sind: Es war irgendwie nicht möglich den in diesem Bild halbwegs gerade zu bekommen. Irgendwo war immer eine Krümmung. Möglicherweise ist dem auch einfach so an dem Ort, nur habe ich vermutlich jetzt nicht die richtige Krümmung als Referenz für gerade genommen.


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Position auf Google Maps

selber Tag, ein paar Kilometer weiter

Wenig später, ich wollte gerade noch eine kleine Runde im Kreuzhorst drehen, hatte ich mich ziemlich verfahren. Besser gesagt, der Weg den ich nutze war mitten im Wald einfach zu Ende.
Ich hätte jetzt umkehren können und meinen Weg wo anders fortsetzen zu können. Dickköpfig wie ich bin, hob ich lieber das Fahrrad auf den Rücken und stapfte geradeaus weiter durch den Wald. Dabei fand ich diese für mich recht interessante Stelle.
Die Abwesenheit von Schnee und Eis täuschten dabei darüber hinweg, dass es hier wohl noch etwas kälter war, als beim vorherigen Bild. Daher war dieser Ort dann auch nur begrenzt einladend für eine Pause.
Immerhin reichte die Zeit für ein Bild, bei dem ich erstmalig alles so einstellte, dass ich mit dem Ergebnis am Ende auch selbst zufrieden bin.


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Position auf Google Maps

es geht auch weniger aufwändig

In der Zwischenzeit habe ich mir dann doch eine echte 360° Kamera gekauft. Nicht weil ich erwartet hatte, damit bessere Bilder machen zu können (im Gegenteil), sondern weil ich damit auch unterwegs ohne Stativ und Ausrüstung 360° Panoramas aufnehmen kann.
Die Photo Spheres die heutige Smartphone Kameras live zusammenstitchen können sind mir dann doch zu fehlerhaft gewesen und so richtig in Unkosten gestürzt habe ich mich dabei auch nicht.
Für mich, wie schon erwähnt, ein gewaltiger Nachteil: Man ist immer selbst mit im Bild.
Zur Verteidigung der Technik sei gesagt: Die teureren Modelle, die nicht als Smartphone Aufsatz daher kommen, sondern eigene Hardware mitbringen, schaffen dann doch etwas bessere Bilder.
Faszinierend an der Technik finde ich dabei, dass die verwendeten Linsen bei den meisten Kameras einen Betrachtungswinkel von über 180° haben. Anders würde es bei nur zwei Linsen keine Überlappungen geben. Prinzipiell wären mehr als zwei Linsen aber schon wünschenswert, da es so einen deutlichen Ring um die Aufnahme gibt, in dem die Überlappungen sich treffen, aber beide Linsen wegen der extremen Optik keine detaillierten Informationen mehr liefern.

Nebenbei: Aus dem selben Grund verwende ich für meine mit der klassischen Kamera aufgenommenen Panoramabilder vier Bilder um ein mal herum zu kommen, statt der drei, mit denen ich rein rechnerisch vom Betrachtungswinkel her problemlos auskommen würde.
Jedoch sind die Verzerrungen in den Randbereichen dann so stark, dass das Bild dann eine sehr ungleichmäßige Detailschärfe aufweisen würde.

Detailschärfe gibt es dafür in diesem Bild sowieso nirgendwo.
Dafür ist es aber vermutlich das einzige, welches auch auf Mobilgeräten angezeigt werden kann, weil die Auflösung dementsprechend geringer ist.


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Position auf Google Maps

und noch einmal Kreuzhorst

Mit diesem Bild wollte ich eigentlich den plötzlich aufkommenden Frühling dokumentieren - zu sehen ist allerdings noch nicht besonders viel (25.02.2018). Vielleicht ist das Gras ein bisschen grüner als die Wochen davor.
Eine Woche später jedoch hatten die Bäume dann volle Blätter. Da war ich wohl zu früh.
Bei diesem Bild kann gut sehen, dass es recht schwierig ist, bei 360° Panoramas einen stimmigen Weißabgleich hin zu bekommen. Irgendwas wirkt immer falsch.
Tatsächlich passen unsere Augen und das Gehirn selbst den Abgleich jeh nachdem, wohin wir sehen, so schnell an, dass uns unterschiedliche Lichtfarben selten auffallen.
Hat man bei einem Panorama in einem Bereich dagegen stark farbiges Licht, kann man das entweder so lassen, was dann bei unterschiedlichen Zoomstufen zu seltsamen Farbverläufen führt, oder man versucht das zu korrigieren und verwendet global einen halbwegs passenden Weißabgleich.
Der Sonnenuntergang in diesem Bild färbte das Bild teilweise sehr Organge, was aber auf der anderen Seite des Bildes gar nicht zu sehen war.
Dadurch kommt global ein sehr künstlicher Farbeindruck zu stande.


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Position auf Google Maps